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Aokigahara
Sascha Weidner: atropos II, 40 cm x 55 cm, Pigmentprint, 2013 © Sascha Weidner

Sascha Weidner »

Aokigahara

Exhibition: 2 May – 7 Jun 2014

Thu 1 May 19:00

pavlov's dog

Greifswalder Str. 8
10405 Berlin

+49 (0)30-531 629 78


www.pavlovsdog.org

Thu-Sat 16-20

Aokigahara
Sascha Weidner: Spur II, 110 cm x 110 cm, Pigmentprint, 2013 © Sascha Weidner

Sascha Weidner
"Aokigahara"


Ausstellung: 2. Mai bis 7. Juni 2014
Vernissage: Donnerstag, den 1. Mai 2014, 19 Uhr

Wo hoch oben die Götter des Lichts thronen, da sind auch die finsteren Geister der Unterwelt nicht fern. Am Fuß des Fuji, dieses heiligen Bergs der Japaner, liegt der Wald Aokigahara. Er ist so dicht und finster, dass man sich schnell darin verlaufen kann, außer- dem soll sein Untergrund eine spezifische Beschaffenheit haben, die dafür sorgt, dass Kompasse dort ihren Dienst versagen. Seit den 1960er Jahren kommen Lebensmüde in diesen Wald, um dort ihr Leben zu beenden. Hinter sich her ziehen sie Ariadnefäden, damit sie für den Fall, dass der Lebenswille doch noch den Todeswunsch überwiegt, wieder aus dem Wald herausfinden können.

Diesen Fäden, die den ganzen Wald durchziehen, ist der Fotograf Sascha Weidner mit seiner Kamera nachgegangen. Man hat ihn gewarnt, der Wald sei verflucht und Geister trieben dort ihr Unwesen. Aber die dunkle Faszination des Waldes überwog. Auf subtile Weise erzählen Weidners Bilder von diesem Ort, wo reales menschliches Leid und Motive aus der Welt des Mythos so seltsam ineinander verwoben sind.

Die Bilder verzichten auf die offensive Abbildung von Tod und Verwesung, sie deuten nur an, tasten sich vorsichtig durch das gespenstische Gelände.

Die Ausstellung Aokigahara ist so einerseits ein Bericht aus dem berüchtigten Selbstmordwald, in erster Linie aber eine fotografische Meditation über Licht und Finsternis, Leben und Tod, und die Fäden des Schicksals, die jeder von uns hinter sich her zieht.

Aokigahara
Sascha Weidner: Reflection II, 70 cm x 70 cm, Pigmentprint, 2013 © Sascha Weidner

Sascha Weidner (*1976 in Osnabrück) studierte Fotografie, Malerei und Kommunika- tionsdesign an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig. Für sein Werk wurde er bereits mehrfach ausgezeichnet, er erhielt unter anderem den Stiftungspreis für Fotokunst 2011 der Alison & Peter Klein Stiftung und 2010 den Kunstpreis Berlin. In seiner Arbeit geht es ihm um die »Suche nach dem Refugium, wo Utopie die Realität inszeniert und Realität die Utopie«. Sascha Weidners Werk war in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen sowie öffentlichen Sammlungen zu sehen. Zu seinen letzten Einzelausstellungen gehören shooting animals« in der Niedersächsischen Landesver- tretung, Berlin (2013), »die leiden des jungen w. / the sorrows of young w.« im Goethe Institut, Prag (2012), »seit morgen / since tomorrow« bei C/O Berlin (2011). Er ist der erste Preisträger des Entrepreneur 4.0 Awards.

Die Arbeit Aokigahara entstand unter anderem während seines Aufenthaltes in der Villa Kamogawa in Kyoto im letzten Jahr. 2012 wurde er in die Deutsche Gesellschaft für Photographie berufen.

Aokigahara
Sascha Weidner: Mask II, 50 cm x 70 cm, Pigmentprint, 2013 © Sascha Weidner
Aokigahara
Sascha Weidner: Fates II, 40 cm x 55 cm, Pigmentprint, 2014 © Sascha Weidner