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Torsten Warmuth spricht mit Dr. Enno Kaufhold, Fotohistoriker und Kurator der Ausstellung
At the End of Time 05, 2013. 60 x 105,7 cm. © Torsten Warmuth

Torsten Warmuth spricht mit Dr. Enno Kaufhold, Fotohistoriker und Kurator der Ausstellung

Exhibition:

Sun 14 Jul 16:00

HAUS am KLEISTPARK

Grunewaldstr. 6-7
10823 Berlin

+49 (0)30-902776964


www.hausamkleistpark.de

Tue-Sun 11-18

Den aufmerksamen Beobachtern der Kunst sind die fotografischen Arbeiten des Berliners Torsten Warmuth schon länger ein Begriff. Bereits lange Zeit bevor der Glaube an die Wahrheit fotografischer Bilder durch die Digitalisierung der Bilderwelt definitiv erschüttert wurde, hat der Künstler an fiktiven Bildern gearbeitet.

Das HAUS am KLEISTPARK zeigt jetzt eine Auswahl seines künstlerischen Schaffens aus der letzten Dekade. Die Ausstellung, kuratiert von dem Berliner Fotohistoriker Dr. Enno Kaufhold, spannt den Bogen von den frühen Anfängen zu den Arbeiten der letzten Monate: beginnend mit einer frühen Farbarbeit aus New York, über die für Torsten Warmuth damals typischen zunächst in kleinen Auflagen entstandenen Schwarz-Weiß-Fotoarbeiten, dann den nur noch als Unikate angefertigten, getonten Silver Paintings bis zu seinen jüngsten Arbeiten, in denen er das Analoge und das Digitale in technisch wie ästhetisch einzigartigen Farbbildern kombiniert.

Als durchgehendes Charakteristikum bestimmen Bewegungsunschärfen und Mehrfachbelichtungen Torsten Warmuths Bilder. Motivisch dominieren die Großstadtthemen, aufgenommen in New York, Buenos Aires, Kairo, Lissabon und Berlin. Doch nicht die heute vielfach anzutreffenden grandiosen Ansichten der Megacities interessieren ihn, sondern der Alltag mit seinen Brüchigkeiten wie Verwundungen, oder aber – als bildnerischer Kontrapunkt – die Welt des Jazz. Insofern reflektiert Torsten Warmuth die reale Welt, ohne dass er diese in gewohnter Gegenständlichkeit ins Bild hebt. Stattdessen trifft der Betrachter auf Schichtungen – der Zeit, der Orte wie der Geschehnisse, die sich überlappen und als solche zu Assoziationsräumen werden. Dass die stupende technische Ausführung, im Analogen wie im Digitalen, allerhöchsten Standards genügt, ist erwähnenswert, macht aber nur die materielle Basis seiner Kunst aus. Alles überragend fallen die Gestaltungen, die Bildfindungen und letztlich die tief emotionalen Gehalte in seinen Bildern ins Gewicht, mit denen er sich allseits bekannten Bildmustern widersetzt. Bei näherer Betrachtung erscheint hinter der Dekonstruktion das überragend Schöne.