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ZEITGENÖSSISCHE FOTOGRAFIE: NEUE SUBJEKTIVITÄT
Janet Zeugner

ZEITGENÖSSISCHE FOTOGRAFIE: NEUE SUBJEKTIVITÄT

Marc Grümmert » Stefan Kratz » Knut Wolfgang Maron » Hannes Schüler » Janet Zeugner »

Exhibition: 2 Feb – 30 Apr 2013

Sat 2 Feb 22:00

Marstall Schwerin

Werderstr. 120
19055 Schwerin

0385-5958238


www.museum-schwerin.de

only by appointment Mon-Fri 10-16

ZEITGENÖSSISCHE FOTOGRAFIE: NEUE SUBJEKTIVITÄT
Marc Grümmert

ZEITGENÖSSISCHE FOTOGRAFIE: NEUE SUBJEKTIVITÄT
Marc Grümmert, Stefan Kratz, Knut Wolfgang Maron, Janet Zeugner

Eröffnung: Samstag den 2.2.2013 um 22 Uhr
Ausstellung: 2.2. bis 30.4.2013

Öffnungszeiten Mo-Fr 10-16 Uhr nur nach telefonischer Terminabsprache im Staatlichen Museum Schwerin, Frau Heck Tel. 0385-5958238

Knut Wolfgang Maron zeigt in Kooperation mit dem Staatlichen Museum Schwerin und der Club-Galerie im Marstall Schwerin ab 2.2.2013 Ergebnisse seiner Foto-Klasse an der Hochschule Wismar.

In einer völlig medialisierten Welt werden wir von Fotografien förmlich erschlagen. Im Internet, im Fernsehen, in Tages- und Wochenzeitungen, in Magazinen, auf Werbeprospekten und Werbetafeln werden wir bombardiert mit visuellem Müll, der unsere Vorstellungen, unsere Wirklichkeit und unsere Träume, unsere Wünsche, Sehnsüchte und Hoffnungen stetig manipuliert. So entstehen entrückte und entfremdete Vorbilder, die gleichgerichtet um den Erdball vagabundieren.

"Sie alle erzeugen ein Zerrbild der Wirklichkeit, an das keiner glaubt! Und dennoch wird von »mainstream« gesprochen. Gemeint ist jedoch Gleichschaltung. Deshalb ist der oberste Grundsatz meiner Lehrtätigkeit nicht, überholte und fragwürdige Standards zu vermitteln, sondern die Auseinandersetzung mit sich selbst, mit dem ureigenen bildnerischen Antrieb. Durch die im gemeinsamen Studium vermittelten Impulse hat sich im Laufe der Jahre eine hochwertige fotografische Kultur zwischen den Studierenden, den Absolventen und mir entwickelt, die einen intensiven Diskurs über zeitgenössische Fotografie im nationalen und internationalen Kontext der bildenden Kunst und ihrer Strömungen eröffnete. Aus dieser Auseinandersetzung resultierte die künstlerische Position der "Erneuerten Subjektiven Fotografie", die die ausstellenden FotografenInnen vertreten. Dabei ist jeder Fotograf ein Autor, der die Subjektivität seiner Wahrnehmungen in eine ihm adäquate fotografische Form übersetzt. Für die Betrachter, die selbst von der Vielzahl korrupter Bilder geprägt sind, ist es deshalb nicht leicht, den neuen subjektiven Bildsprachen zu folgen, da dies ja die Befreiung vom Überholt-Überkommenen voraussetzt. Dennoch ist es möglich, die Welt durch die Positionen der Wismarer Fotoklasse etwas anders, wenn nicht sogar neu, zu entdecken. So bilden die Arbeiten der Neuen Subjektivität einen aktuellen Einblick in das Kunstschaffen der Foto-Klasse Maron." (Prof. Knut Wolfgang Maron)

Seit nunmehr 11 Jahren hat sich in diesem Kontext in der Hansestadt Wismar eine fotografische Kultur entwickelt, die weit über die Grenze des Landes Mecklenburg – Vorpommern hinausreicht. Nun zeigt der Marstall in Schwerin neueste Arbeiten Studierender und Diplomierter aus der Wismarer Schule. Damit wird deutlich, dass die Mecklenburger Fotoklasse mit ihrem einzigartigen Profil zu einer festen Größe im kulturellen Leben Mecklenburg-Vorpommerns geworden ist.

ZEITGENÖSSISCHE FOTOGRAFIE: NEUE SUBJEKTIVITÄT
Knut Wolfgang Maron

Die Arbeit "Religiöse Erfahrungen" aus dem Jahr 2003 von Marc Grümmert ist eine subjektive Interpretation der spirituellen und religiösen Zusammenhänge aus seinen Erlebnissen auf einer Pilgerreise nach Santiago de Compostela. Die Untersuchung und Sichtbarmachung religiöser Erfahrungen ist hier eng verbunden mit der Veränderung des Verhältnisses von Religion und Individuum. Die dabei entstandenen Bilder sind wahre Kontemplationen in Farbe. Eine Abbildung zeigt im Ausschnitt einen Weihrauchträger, eine andere den Hauch einer geschlossenen Rose. Engel in langen Gewändern blicken wie durch Schleier dem Betrachter ins Gesicht – Eine heilige und mystisch wirkende Welt!

Hannes Schüler inszeniert Bretterhaufen und Büsten die aus einem Science-Fiction Film entlehnt sein könnten.In welcher Welt diese Kulissen zu Hause sind erschließt sich erst dem aufmerksamen Betrachter wenn dieser zurück in die Zukunft blickt.

Stefan Kratz beschäftigt sich mit alchemistischen, lichtempfindlichen Substanzen, mit denen er das Büttenpapier beschichtet um hernach seine Motive darauf zu belichten. Es ist eine moderne Cyanotypie die so entsteht. Es sind Eindrücke die gleichzeitig an die Anfänge der Photographie erinnern. Ein dialektischer Prozess der so Erinnerung mit einbezieht. Ähnlich wie in Tarkowskis Film gelingt es Ihm so etwas wie eine Zone darzustellen, eine Zone die unheimlich aber wahr zu sein scheint.

Janet Zeugner arbeitet seit langen Jahren zu der Thematik der Erinnerung. Auf der Grundlage von Schwarz-Weiß-Vorlagen entwickelt die Künstlerin Bilder einer ganz eigenen sinnlichen und malerischen Qualität. Dabei knüpft sie an die Experimente der Avantgarde der zwanziger Jahre an und entwickelt diese weiter. Der konträre Umgang mit Fotopapier und Chemie, der fast gänzliche Verzicht auf Kamera, Objektiv und Fixierung bestimmen Zeugners experimentelle Arbeitsweisen. Durch den Einsatz von Bakterien und "alchimistischen" Substanzen löst sich das auf Schwarzweißpapier erzeugte Bild partiell auf. Das Blatt Papier erinnert an ein verblichenes, latentes Bild aus unserem Unterbewusstsein und lässt sich nur durch eigene Erinnerung rekonstruieren.

Knut Wolfgang Maron zeigt mit seinen neuen Farbfotoarbeiten Einblicke in die Vergänglichkeit des amerikanischen Traums. Beispielhaft für die Kultur der amerikanischen Wegwerfgesellschaft, die sich zuguterletzt selbst entsorgen muss, zeigt der Pionier der zeitgenössischen Farbfotografie eine Arbeitaus seinem neuen umfangreichen Zyklus. In seiner Ästhetik, die Vanitas darstellt, entwickelt Maron ein Szenario der schönen neuen Welt, die in der dialektisch interpretierten Schönheit des Zerfalls, an die Visionen eines Andrei Arsenjewitsch Tarkowski, erinnert. Der amerikanische Traum wird zum schöngefärbten Alptraum. In seiner Ästhetik, die Vanitas darstellt, entwickelt Maron ein Szenario der schönen neuen Welt, die in der dialektisch interpretierten Schönheit des Zerfalls, an die Visionen eines Andrei Arsenjewitsch Tarkowski, erinnert. Der amerikanische Traum wird zum schöngefärbten Alptraum.

ZEITGENÖSSISCHE FOTOGRAFIE: NEUE SUBJEKTIVITÄT
Stefan Kratz
ZEITGENÖSSISCHE FOTOGRAFIE: NEUE SUBJEKTIVITÄT
Hannes Schüler