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Orte, Landschaften, Seelenzustände
Mario Giacomelli, Priesterserie 1961-1963
© Simone Giacomelli

Mario Giacomelli »

Orte, Landschaften, Seelenzustände

Fotografien von Mario Giacomelli (1925 – 2000)

Exhibition: 9 Nov 2011 – 22 Jan 2012

Wed 9 Nov 19:30

Willy-Brandt-Haus

Stresemannstr. 28
10963 Berlin

Freundeskreis Willy-Brandt-Haus

Stresemannstr. 28
10963 Berlin

+49 (0)30-25993787


www.fkwbh.de

Tue-Sun 12-18

Orte, Landschaften, Seelenzustände
Porträt Mario Giacomelli © Tina Ruisinger / contact@tmwork.com

Der Freundeskreis Willy-Brandt-Haus e.V. und das Italienische Kulturinstitut Berlin
präsentieren die Ausstellung

Fotografien von Mario Giacomelli (1925 – 2000)
Orte, Landschaften, Seelenzustände.
Eine Fotoausstellung aus der Sammlung der Stadt Lonato del Garda


Eröffnung am Mittwoch, den 9. November 2011, um 19:30 Uhr

Redner
Gisela Kayser, Freundeskreis Willy-Brandt-Haus e.V.

Prof. Aldo Venturelli, Direktor Italienisches Kulturinstitut, Berlin

Elettra Di Salvo liest „Die Poesie des Augenblicks“


„Das Unscharfe, das Lebhafte, die Körnung,
das sich verschluckende Weiß, das geschlossene Schwarz
- all dies ist wie eine Explosion der Gedanken
und gibt ihnen ein dauerhaftes Bild.
In der Fotografie treffen Harmonie des Materials und
Realität aufeinander und dokumentieren in ihrer ewigen
Wiederkehr das Drama des Lebens.“
Mario Giacomelli, Mitte der 1950er Jahre


Dem Freundeskreis Willy-Brandt-Haus und dem Italienischen Kulturinstitut Berlin ist es gelungen, einhundert Originalfotografien von Mario Giacomelli aus der Zeit zwischen 1952 und 1980 von der 
Stadt Lonato auszuleihen, um sie dem Berliner Publikum erstmalig vorstellen zu können.

Mario Giacomelli begann Anfang der 1950er Jahre zu fotografieren. Bereits 1964 verhalf ihm eine umfangreiche Ausstellung im Museum of Modern Art in New York zu internationalem Ruhm und das, obwohl seine Arbeiten allein in dem schmalen Radius in und rund um Senigallia entstanden. Heute befinden sich seine Bilder in den Sammlungen der weltweit größten Museen. Giacomelli avancierte in seiner beinahe 50-jährigen Schaffenszeit zu einem der bekanntesten Fotokünstler des 20. Jahrhunderts. Nur hier in Berlin waren seine Bilder bisher noch nicht zu sehen.

Mario Giacomelli fasst seine Einzelbilder zu Bildserien zusammen, bestimmt immer wieder neu deren Abfolge und nimmt so Bezug auf das Medium der Erzählung. In Geschichten – so Giacomelli – lassen sich eher Ideen entwickeln als in Einzelbildern. Die Serie „lo non ho mani che mi accarezzino il viso.“ „Ich habe keine Hände, die mein Gesicht streicheln.“ entstanden zwischen 1961 und 1963, bildet tanzende, spielende, arbeitende und musizierende Priester ab. Allen Bildern gemein ist das Moment der körperlichen, ausgelassenen Bewegtheit. In der Wiederholung dieses Moments – und nicht in einer kontinuierlich erzählten Geschichte – formt sich Giacomellis Idee vom Geistlichen als ganzheitlichem Wesen. Die Priester auf seinen Bildern unterdrücken entgegen der vatikanischen Lehre eben nicht ihre Körperlichkeit und ihre Affekte. Vor diesem religiösen Hintergrund sind unter anderem auch die Serien „Verrà la morte e avrà i tuoi occhi“. „Es wird der Tod kommen und er wird deine Augen haben.“ (1955 bis 1956), vita d-ospizia. Bilder aus dem Altenheim in Senigallia und Lourdes. Reisen der Hoffnung (1957 und 1966) zu rezipieren, in denen Leiden, Krankheit, Aufopferung, Sterben und Vergehen in ihrer Körperlichkeit erfahrbar werden. Die Idee der Bewegtheit der Priester erhält durch eine Kreiskomposition und durch angeschnittene Diagonalen und Horizontalen ihre Form im Bild. In der Draufsicht und der Reduzierung auf reines Schwarz und Weiß werden die Figuren zu schwirrenden Flecken auf weißem, unbestimmten Grund. Giacomelli verbindet so auf einzigartige Weise eine abstrakt flächenhafte und grafische Inszenierung mit einer realistischen Darstellungsweise. Neben den genannten Serien sind in der Ausstellung Aufnahmen aus Scanno, dem Dorf in den Abruzzen, das schon Cartier-Bresson faszinierte, zu sehen sowie perspektivisch ungewöhnliche Landschaftsaufnahmen. Mit La buona terra präsentiert die Schau eindrücklich einen Bildessay über das Leben der Landarbeiter.

Die ausgestellten Arbeiten sind Leihgaben aus der Sammlung der Stadt Lonato del Garda.


Ausstellung vom 10. November 2011 bis 22. Januar 2012
Dienstag bis Sonntag 12 bis 18 Uhr, Eintritt frei, Ausweis erforderlich
Die Ausstellung ist am 24., 25., 26. und 31. Dezember 2011 sowie am 1. Januar 2012 geschlossen.


Freundeskreis Willy-Brandt-Haus e.V.
Geschäftsführerin, Künstlerische Leiterin Gisela Kayser. | T 030 259 937 85
Presseinformationen. | Ela Papen. | T 030 259 937 87 | F 030 259 937 88
presse@freundeskreis-wbh.de | www.freundeskreis-wbh.de