Hier können Sie die Auswahl einschränken.
Wählen Sie einfach die verschiedenen Kriterien aus.

eNews

X





Mines and Mills / Bergwerke und Hütten
Ensley, Alabama, USA 1982
© 2010 Bernd and Hilla Becher / courtesy Schirmer/Mosel

Bernd & Hilla Becher »

Mines and Mills / Bergwerke und Hütten

Exhibition: 20 May – 11 Sep 2011

Münchner Stadtmuseum

St.-Jakobs-Platz 1
80331 München

Münchner Stadtmuseum

St.-Jakobs-Platz 1
80331 München

+49 (0)89-23322370


www.muenchner-stadtmuseum.de

closed until 2027

Mines and Mills / Bergwerke und Hütten
Zeche Concordia, Oberhausen, Ruhrgebiet, D 1967
© 2010 Bernd and Hilla Becher / courtesy Schirmer/Mosel

Bernd and Hilla Becher, Mines and Mills

Exhibition at the Münchner Stadtmuseum / Photography Collection

May 20 – September 11, 2011

For nearly five decades the photographer team of Bernd and Hilla Becher were working on an extensive global inventory of industrial architecture. They documented factory buildings, gas storage tanks, power distributors, shaft towers, and steel furnaces that are not part of the canon of art history but rather anonymous, functional architecture abandoned and fallen into disrepair as a result of urbanistic or economic development. Their constructs were soon recognized by art history as “anonymous sculptures” (Karl Ruhrberg). They serve to direct attention to the structural beauty of industrial utilitarian buildings that had mostly been erected by unknown architects.

Bernd and Hilla Becher’s photographic style is characterized by the precisely controlled conditions of their exposures and by an effort to achieve the greatest possible degree of unfettered objectivity when reproducing the object to be presented. Usually, they capture the buildings in frontal view, from a slightly elevated vantage point, centered, and with lighting conditions that permit an even depiction of all parts of the building and exclude dramatic light-and-shadow effects. In that manner, the buildings’ physiognomy is exposed, isolated from the environment and with virtually anatomical precision. This documentary approach is engendered by a passionate interest in the object and an awareness of the historic antecedents by Karl Blossfeldt, Eugène Atget, Albert Renger-Patzsch, and Walker Evans. Its goal is the best-possible readability and comparability of the building structures. Generally, the artists Bernd and Hilla Becher refrain from incorporating staged or manipulated elements into their works.

For the very first time ever, this selection of pictures of mines, mills, and ironworks on display focuses on the genre of industrial landscape, i.e., not a representation of individual architectonic objects but the placement of entire heavy industry facilities and complexes within their urban and natural environments. Although the Bechers had been creating such “panoramic views” of industry since the very beginnings of their work, they were initially holding them back from public view. It was not until their typological series of free-standing buildings had met with general acclaim that they decided to exhibit and publish their industrial landscapes which show the interrelationships of production facilities, housing areas, and nature.

A large number of the images in “Mines and Mills” were taken in the Ruhr industrial area. They are supplemented with photographs from the Siegerland district, Great Britain, France, and the USA, providing a comparative view that makes it possible to detect a common language of industrial architecture which developed over the course of a century, independent of regional or national boundaries.

Now that iron smelting as an industry has all but departed from the Ruhr industrial area and coal mining in Europe is coming to an end as well, this collection of impressive pictures represents a somewhat nostalgic retrospective of a bygone era of industrial history. Although today many of these facilities are protected as historical monuments – another result of Bern and Hilla Becher’s photographic work – a great number of industrial facilities had previously been completely destroyed and torn down. The formerly thriving industrial landscape left behind barren areas that have not yet been put to new use. This makes the Bechers’ pictorial landscapes even more impressive. On one hand, they stand as silent monuments memorializing the Ruhr area’s past; on the other hand, they represent a visual argument for the need for structural change in the entire region.

This exhibition was conceptualized by the Josef Albers Museum Quadrat center in Bottrop and Heinz Liesbrock, its director. A book with more than 150 duotone illustrations and narration by Heinz Liesbrock is available for this exhibition. It is produced by the Schirmer/Mosel Verlag publishing house and can be purchased at the museum for 34 €.


Bernd und Hilla Becher, Bergwerke und Hütten
Ausstellung im Münchner Stadtmuseum / Sammlung Fotografie
20. Mai – 11. September 2011

Seit nahezu fünf Jahrzehnten hat das Fotografenpaar Bernd und Hilla Becher weltweit an einer umfassenden Bestandsaufnahme der Industriearchitektur gearbeitet. Sie dokumentierten Fabrikhallen, Gasbehälter, Stromverteiler, Fördertürme, Stahlöfen, die als anonyme Funktionsarchitektur nicht zum Kanon der Kunstgeschichte zählen und durch die urbanistische bzw. wirtschaftliche Entwicklung dem Verfall preisgegeben waren. Diese Gebilde wurden schon bald von der Kunstgeschichte als „anonyme Skulpturen“ (Karl Ruhrberg) erkannt. Auf diese Weise wird die Aufmerksamkeit auf die plastische Schönheit von industriellen Zweckbauten gelenkt, die gewöhnlich von unbekannten Architekten errichtet wurden.

Charakteristisch für den Stil der Fotografen Bernd und Hilla Becher sind die präzise Festlegung der Aufnahmebedingungen und das Bemühen um größtmögliche Sachlichkeit und Objektivität in der Wiedergabe des Bildgegenstands. Gewöhnlich werden die Gebäude frontal, von leicht erhöhtem Standpunkt, zentriert und bei Lichtverhältnissen erfasst, die eine gleichmäßige Durchzeichnung sämtlicher Gebäudeteile erlauben und dramatische Licht-Schatten- Effekte ausschließen. Auf diese Weise wird die von der Umgebung isolierte Physiognomie der Gebäude mit geradezu anatomischer Präzision freigelegt. Dieser dokumentarische Ansatz lebt von dem leidenschaftlichen Interesse am Gegenstand in Kenntnis von historischen Vorläufern wie Karl Blossfeldt, Eugène Atget, Albert Renger-Patzsch oder Walker Evans. Ziel ist die bestmögliche Lesbarkeit und Vergleichbarkeit der baulichen Strukturen. Auf inszenatorische und manipulierende Eingriffe im Bild verzichteten die Künstler Bernd und Hilla Becher weitgehend.

Die vorliegende Bildauswahl von Bergwerken und Eisenhütten konzentriert sich erstmals auf den Typus der Industrielandschaften, bei denen es nicht um die Darstellung einzelner architektonischer Objekte geht, sondern um die Situierung ganzer Anlagen und Werkkomplexe der Schwerindustrie in ihrem urbanen und landschaftlichen Umfeld. Solche „Panoramablicke“ auf die Industrie haben die Bechers von Anfang ihrer Arbeit an immer wieder gemacht, aber zunächst unter Verschluss gehalten. Erst als sie sich mit ihren typologischen Reihungen von freistehenden Gebäuden durchgesetzt hatten, entschlossen sie sich zu einer Ausstellung und Publikation der Industrielandschaften, in denen Produktionsstätte, Siedlung und Natur miteinander verbunden sind.

Ein Großteil der Aufnahmen von Bergwerke und Hütten ist im Ruhrgebiet entstanden. Ergänzt wird die Auswahl durch Fotografien aus dem Siegerland, aus Großbritannien, Frankreich und den USA, so dass sich im vergleichenden Sehen eine Sprache industrieller Architektur entdecken lässt, die sich unabhängig von regionalen und nationalen Grenzen im Lauf eines Jahrhunderts entwickelt hat.

Nachdem die Eisenverhüttung als Industrie das Ruhrgebiet fast gänzlich verlassen hat und auch der Kohlebergbau in Europa vor dem Aus steht, stellt diese Sammlung eindrucksvoller Bilder einen inzwischen schon nostalgischen Rückblick auf eine vergangene Epoche der Industriegeschichte dar. Heute stehen viele der Anlagen zwar unter Denkmalschutz – auch eine Folge der Fotografien von Bernd und Hilla Becher – doch zahlreiche Industrie-Architekturen wurden bereits restlos zerstört und abgerissen. Die ehemals blühenden Industrielandschaften hinterließen Brachflächen, deren Neubewirtschaftung noch aussteht. Umso eindrucksvoller sind die Bildlandschaften der Bechers, die, als stille Monumente, einerseits die Vergangenheit des Ruhrgebiets unvergessen werden lassen und andererseits eine visuelle Argumentation für den notwendigen Strukturwandel einer ganzen Region darstellen.

Die Ausstellung wurde von Hilla Becher in Zusammenarbeit mit dem Josef Albers Museum Quadrat in Bottrop und ihrem Leiter Heinz Liesbrock konzipiert. Zur Ausstellung ist ein Buch mit mehr als 150 Duotone-Tafeln und einem Text von Heinz Liesbrock im Schirmer/Mosel Verlag erschienen und zum Preis von 34 € im Museum erhältlich.

Mines and Mills / Bergwerke und Hütten
Zeche Friedrich der Große, Herne, Ruhrgebiet, D 1978
© 2010 Bernd and Hilla Becher / courtesy Schirmer/Mosel
Mines and Mills / Bergwerke und Hütten
Charlottenhütte, Niederschelden, Siegerland, D 1963
© 2010 Bernd and Hilla Becher / courtesy Schirmer/Mosel