Hier können Sie die Auswahl einschränken.
Wählen Sie einfach die verschiedenen Kriterien aus.

eNews

X





Bildanalytische Photographie
Timm Rautert, Unbelichtete Photopapierstreifen dem Tageslicht ausgesetzt. 3 Sekunden, danach normal entwickelt,1971, 54 x 45 cm, Bromsilbergelatine

Timm Rautert »

Bildanalytische Photographie

Exhibition: 4 Feb – 20 Mar 2011

Museum für Photographie

Helmstedter Str. 1
38102 Braunschweig

Museum für Photographie Braunschweig

Helmstedter Str. 1
38102 Braunschweig

+49 (0)531-75000


www.photomuseum.de

Tue-Fri 13-18, Sat/Sun 11-18

Bildanalytische Photographie
Timm Rautert, Sonne und Mond von einem Negativ, 1972, je 20 cm x 13,4 cm Bromsilbergelatine

Adrian Sauer - Bilder aus Berechnung
Timm Rauterts - Bildanalytischer Photographie

04. Februar – 20. März 2011

Eröffnung, Donnerstag, 03. Februar 2011, um 19 Uhr

Ganz selbstverständlich produzieren und konsumieren wir digitale Bilder, oder sprechen vom Ende der analogen Fotografie. Der große mediale Umbruch innerhalb unserer Kommunikationsgesellschaft, und insbesondere derjenige der Kamerabilder, erscheint uns vertraut. Doch was ist wirklich das Neue des digitalen Bildes und was war das „Fotografische“ ihrer analogen Vorläufer? Die Begegnung zweier künstlerischer Ansätze, die – im Abstand von 40 Jahren –ihr jeweiliges Medium, dessen Materialität und Funktionsweise durchleuchten, lassen diese Fragen umso konturierter erscheinen.

Adrian Sauer kehrt in seinen Arbeiten die kalkulierbare, synthetische Natur und das Körperlose der digitalen Bilder heraus. Die Texte seines Glossars im begleitenden Bulletin untersuchen die technischen Konditionen und sozialen Konsequenzen der digitalen Wende. Seinen Arbeiten steht eine Auswahl spielerischer Experimente aus Timm Rauterts Werkzyklus Bildanalytische Photographie, eines Klassikers der sich selbstbefragenden Fotografie der frühen 1970er Jahre, gegenüber. Der Schwerpunkt liegt dabei auf jenen Arbeiten Rauterts, die uns die Fotografie als eine irreversible Aufzeichnung von Licht, als Lichtspur präsentieren. Denn an dieser Stelle gehen die Wege der alten Fotografie und des neuen Bildes auseinander.

Gegenstand dieser beiden experimentellen Ansätze ist die grundlegende, technische Frage, die bis in das kleinste Element, in das Speichermaterial des Bildes führt: wie und was zeichnet (oder zeichnete) die klassische Fotografie auf und welche visuelle Formen wird die digitale Bildkultur in Zukunft selbst generieren (eher denn als abbilden)?

Ein radikaler Hang, das informative Bild der Fotografie in die Leere und Abstraktion zu führen verbindet die beiden Positionen ebenso wie ein ironischer Ton, ein lustvolles Zerlegen des Mediums in seine Bestandteile, ein absichtsvolles Ignorieren seiner konventionellen Gebrauchsweisen. Wie auch manche Literaten die Sprache in ihrer kleinesten Lautelemente und Bedeutungseinheiten zerteilen, so gilt es auch hier, die Poesie des fotografischen Materials zu entdecken.