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Denk ich an Deutschland...
Arno Fischer, Ost-Berlin, 1959

Denk ich an Deutschland...

Ursula Arnold » Sibylle Bergemann » Arno Fischer » Thomas Florschuetz » Jochen Gerz » Matthias Hoch » Bertram Kober » Florian Merkel » Paul Pfarr » Evelyn Richter » Erasmus Schröter » Gundula Schulze Eldowy » Ulrich Wüst » & others

Exhibition: 10 Nov 2009 – 9 Jan 2010

Art Foyer DZ Bank

Platz der Republik
60265 Frankfurt (Main)

Kunststiftung DZ BANK

Platz der Republik
60325 Frankfurt (Main)

+49 (0)69-7680588 00


kunststiftungdzbank.de

Tue-Sat 11-19

"Denk ich an Deutschland..." POSITIONEN OSTDEUTSCHER FOTOGRAFIE AUS DER DZ BANK KUNSTSAMMLUNG Am 9. November 1989 dachten viele Menschen an Deutschland in der Nacht und waren um den Schlaf gebracht, wie Heinrich Heine in seinem berühmten Gedicht anderthalb Jahrhunderte zuvor. Zwanzig Jahre nach dem Fall der Mauer steht im ART FOYER der 9. November 2009 im Zeichen des fotografischen Rückblicks. In dieser Ausstellung werden Fotografien von über 40 Künstlerinnen und Künstlern gezeigt, die vorwiegend aus der DDR stammen. Der Jahrestag der Wende, 60 Jahre nach der Gründung von zwei Deutschen Staaten und 20 Jahre nach dem Fall der Mauer, ist Anlass genug, um herausragende Arbeiten über die Geschichte der DDR zueinander in Beziehung zu setzen, die bereits zu Beginn der DZ BANK Kunstsammlung - Anfang der 90er Jahre - erworben wurden. Das Spektrum reicht von der dokumentarisch geprägten Fotografie in Ostdeutschland über erkennbar abgebildeten Widerspruch zum SED-Regime bis hin zu innerer Emigration, Resignation und verfremdeten Darstellungen einer illegalen Kunstszene. Der inhaltliche Ausgangspunkt der Ausstellung knüpft an die Untergrundzeitung Foto-Anschlag an. Dahinter verbarg sich der Zusammenschluss von 32 Künstlern, die 1988 - zu Ehren Evelyn Richters - im Eigendruck eine Mappe fotografischer Arbeiten mit Texten von Künstlern und Kunsthistorikern an der Zensur vorbei lancierten. Karim Saab, der Herausgeber des Foto-Anschlag schrieb damals: "Das gesellschaftliche Leben bot in den Augen vieler Künstler kein lohnendes Motiv mehr. Die politische Stagnation sorgte dafür, dass sich auch die Gegenbilder zum perfekten Staat seit Jahrzehnten ähnelten: verfallene Städte, zerstörte Umwelt, frustrierte Gesichter, Tod. Deshalb mieden viele künstlerische Fotografen in den 80er Jahren den Schauplatz Straße und wagten eigene Inszenierungen. Sie suchten einen kreativen Ausweg, um sich von der lästigen DDR-Wirklichkeit zu befreien." Die Originaldrucke aus dem Foto-Anschlag werden in dieser Ausstellung vollständig präsentiert, ergänzt um eine Leseecke mit den Beiträgen zur Fotografie und den Künstlertexten, die der Mappe beigelegt waren sowie Büchern und Dokumentationen zur Fotografie in der DDR. Darüber hinaus befindet sich unter den Exponaten der prominente Fotozyklus "Das Denkmal" von Sibylle Bergemann, die von 1975 bis 1986 die Entstehung des Berliner Marx-Engels- Denkmals dokumentierte. Dazu Arbeiten vom ihrem Lehrer und späteren Ehemann Arno Fischer, der Leitfigur der Fotografie in der DDR. Neben Ausschnitten aus Evelyn Richters seit Ende der 1950er Jahre fortgeführten Langzeitprojektes "Ausstellungsbesucher", werden die Werkgruppen "Arbeit" und "Straßenbilder" von Gundula Schulze Eldowy vorgestellt. Der Leipziger Künstler Bertram Kober schuf vor rund 15 Jahren in Farbe das Fotoessay "Famos abgewickelt." Auf dem brach liegenden früheren Werksgelände der staatlichen Spielzeugfabrik "Famos" in Leipzig, die 1990 geschlossen wurde, entdeckte der Künstler weggeworfene Spielzeugteile, zerstörte Erinnerungen an die Kindheit. Fundstücke bestimmen auch das Werk des seit 1961 in Berlin (West) tätigen, gebürtigen Stuttgarter Bildhauers Paul Pfarr. Entlang der deutsch-deutschen Grenze fotografierte er 1989/1990 Baumstämme, die – tief vernarbt – mit dem Stacheldrahtzaun scheinbar symbiotische Verknotungen bilden. "Eingewachsene Zeit" nennt Pfarr seinen Schwarz-Weiß-Zyklus. Schwarz-Weiß sind die meisten der Arbeiten aus Ostdeutschland. Farbfotografien konnten sich die Künstler nicht leisten. Florian Merkel versuchte sich durch Kolorierung seiner Bilder zu behelfen. Sein Beitrag in der Ausstellung trägt den Titel "Erfahrung".