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Eulenschrei des Verborgenen
© Gundula Schulze Eldowy "Eulenschrei des Verborgenen"

Gundula Schulze Eldowy »

Eulenschrei des Verborgenen

Exhibition: 11 Sep – 22 Oct 2009

GALERIE Pixel Grain

Rosenstr. 16/17
10178 Berlin

galerie:pixelgrain

Rosenstr. 16/17
10178 Berlin

+49 (0)30-3087870


www.pixelgrain.com

Mon-Fri 10-19, Sun 14-19

Eulenschrei des Verborgenen
© Gundula Schulze Eldowy "Eulenschrei des Verborgenen"

Gundula Schulze Eldowy "Eulenschrei des Verborgenen" worte hängen wie blätter am baum, raunen in schwatzhafter lust das echo des schweigens ist der eulenschrei des verborgenen. (Gundula Schulze Eldowy) Gesichter - Gesichte und Geschichten - sind das große Thema der international renommierten Photographin (Lyrikerin, Erzählerin, Filmerin u. a.) Gundula Schulze Eldowy, das ihr stilistisch wandlungsreiches Werk bestimmt. Die Künstlerin lebt in Berlin, Peru und auf Reisen. Arbeiten von ihr befinden sich u. a. im MOMA, New York, in der Berliner Nationalgalerie, im Museum of Fine Arts Houston, im LACMA in Los Angeles, in der Bibliothèque Nationale de France, Paris und in vielen anderen Museen sowie öffentlichen und privaten Sammlungen. Internationale Preise wie z. B. "The 12th Prize for Overseas Photographers of Higashikawa Photo Fiesta '96", dem wichtigsten Japans, und Ausstellungen von Washington bis Wien würdigten die ungewöhnliche Kreativität ebenso wie die technische Brillanz ihrer Photographien. Jetzt bieten zwei Berliner Ausstellungen Gelegenheit, das Spannungsfeld zu ermessen, in dem sich das zyklische Schaffen Gundula Schulze Eldowys seit einem Vierteljahrhundert bewegt. Die Akademie der Künste präsentiert in "Übergangsgesellschaft" die sozialkritischen Zyklen "Berlin in einer Hundenacht" (1977-1990) und "Im Herbstlaub des Vergessens" 1983/2009 als Photofilm. Bei Pixel Grain sind 22 ihrer neuen Farbphotographien beseelter Naturgestalten aus dem Zyklus "Eulenschrei des Verborgenen" zu sehen. Ihr Anliegen war es von Anfang an, das dem Augenschein Entzogene aufzuspüren. Stil und Anschauung der vom Erlebnis ausgehenden Künstlerin aber erfuhren im Laufe ihres bewegten Lebens Veränderungen - ganz ihrem Motto gemäß "das Bewegliche ist das Bleibende". In den frühen Zyklen der 80er Jahre aus der DDR wie u. a. "Tamerlan", "Arbeit" oder "Der große und der kleine Schritt" entblößte ihre Kamera in einem bedrückenden Maße die brutalen seelischen und körperlichen Verwüstungen menschlicher Existenzen. Ein bleibendes "Zeugnis für die Frauen und Männer, die weitermachen und immer verlieren", schrieb ihr Freund Robert Frank. Die Öffnung der Grenzen und die endlich gewonnene Freiheit änderten auch ihren Stil: Farbe, Licht und Bewegung gewannen zunehmend an Bedeutung. Die Nationalgalerie Berlin zeigte 1991 die im Rahmen eines Folkwang-Stipendiums 1990 in Essen entstandene Serie "Waldo’s Schatten": lichtdurchflutete Körperbilder, in denen die Photographin mit Selbstauslöser experimentierfreudig den Focus auf sich richtete. Dann folgten Jahre des Reisens. In dem von ihr als Spiegelpalast erlebten New York entstand die Serie "Spinning on my Heels" (1990-1993). Mehrfach überlagern sich auf verwirrenden Simultanebenen das Innen und Außen. Damit verabschiedete sich Gundula Schulze Eldowy endgültig von der - wie sie es nannte - "mumifizierenden Sicht der sozialdokumentarischen Photographie". Reisen in die Türkei und nach Moskau folgten. Während langer Aufenthalte in den alten Kulturen Ägyptens und Japans, bei denen sie - dank der ihr eigenen Kraft, Beharrlichkeit und Diplomatie - in Bereiche eindrang, die nur wenigen zugänglich sind, veränderte sich ihre Wahrnehmung. Leben und Schaffen gewannen eine spirituelle Dimension, die nach kosmischer Ganzheit strebt. Ausdruck fand diese in den Zyklen "Ägyptische Tagebücher" (1993-2000), "Das flüssige Ohr" (1996-1997), "Das lebendige Bild" (1997-1999), "Das Blatt verliert den Baum - Moskau 1997" und "Das unfassbare Gesicht" (2001). Die intuitiv arbeitende Photographin wagt den Spagat zwischen Sichtbarem und Unsichtbarem in einer besonderen Weise. Mythos, Geschichte und Psyche vereinen sich geistreich mit dem Gesehenen. Der neue Zyklus aus Peru "Eulenschrei des Verborgenen" greift die überlieferte Mythologie altschamanischer Kultur auf, nach der alle Natur von Geistern beseelt ist. Hinter merkwürdigen Baum-, Fels- und Wassergesichtern verbergen sich seltsame Wesen. Eine Auswahl dieser hintergründig-poetischen Bilder des Unerklärlichen von Gundula Schulze Eldowy zeigt derzeit Galerie Pixel Grain in Berlin.

Eulenschrei des Verborgenen
© Gundula Schulze Eldowy "Eulenschrei des Verborgenen"