German Guns - Frank Rothe Frank Rothe, 1972 in Berlin geboren, interessiert sich für Menschen und ihre Geschichten. Er achtet besonders auf alltägliche Details im gewöhnlichen Leben und sucht Verbindungen zu sich selbst. Seine eigene Nachbarschaft beschreibt er wie folgt: "Ich kann den Sonnenunter-gang sehen, es wird langsam dunkel in Berlin. Menschen auf der anderen Straßenseite schalten das Licht in ihren Wohnungen an. Sie sitzen vor dem Fernseher, oder kochen oder tun einfach nichts, sehr normal, nichts besonderes. Aber Leben ist so - aufwachen, arbeiten gehen, nachhause kommen, Freunde treffen, mit der eigenen Frau oder dem Mann sprechen, mit den Kindern spielen". German Guns zeigt ganz gewöhnliche Leute und die Dinge, die sie besitzen. Ein Deutscher mit Waffe erschreckt die Menschen jedoch mehr, als ein Belgier oder Däne. Gleichzeitig steht Deutschland heute nicht mehr für Gewalt, eher für Bürokratismus und Würstchen. Die Waffe ist aber ein Objekt, das verändert. Sie verändert die Kräfteverhältnisse in Beziehungen. An diesen Portraits kann man sehen, wie sich Photos verändern, sobald etwas in den Blick rückt, das mit Macht zu tun hat. Waffen verkörpern Macht und lenken den Blick des Betrachters zuerst auf den Gegenstand und wenig später auf den Ausdruck im Gesicht des Portraits. Dieser Prozess der Irritation ist Kernpunkt von Rothes "German Gun" Serie.