Christian Boltanski wurde 1944 in Paris geboren. Zu Themen wie Identität, Gedächtnis, Abwesenheit und Tod schuf er auf dem Gebiet der Gegenwartskunst ein nicht zu klassifizierendes Werk, in dem die formalen Mittel niemals von der Emotion, die es hervorruft, losgelöst sind. Obwohl Christian Boltanski paradoxerweise genau das Gegenteil eines sogenannten "guten Fotografen" ist, nimmt die Fotografie in seiner Arbeit einen zentralen Platz ein. Er benutzt sie, um den Bildern ihren verwirrendsten und intensivsten Sinn zurück zu geben. "Merkwürdigerweise erinnert man sich an ein fotografiertes Gesicht stärker als an ein reales Gesicht. Deshalb interessiert es mich immer, mir vorzustellen, welches Bild bleiben wird. Selbst wenn das Gesicht schließlich durch das fotografische Bild ersetzt wird, ist doch jeder unersetzbar. Ersetzt und doch unersetzbar … Jemand hat mal gesagt : Man stirbt zwei Mal. Das erste Mal im Augenblick des Todes und das zweite Mal, wenn ein Foto gefunden wird und keiner mehr weiß, wer da eigentlich drauf ist."