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Nina Pohl
DK, 2008
C-print / Diasec
258 x 184 cm

Nina Pohl »

Exhibition: 22 Feb – 5 Apr 2008

Monika Sprüth Philomene Magers Köln

Wormser Str. 23
50677 Köln

Monika Sprüth Philomene Magers Köln >> Berlin


50677 Köln

+49 (0)221-


www.spruethmagers.com

Nina Pohl
Untitled (Star), 2006
C-print / Diasec

The greatest attraction of photography lies in its ability to capture a moment in time and preserve it for posterity. Working from within the process of perception itself, the camera creates an illusion of depth and authenticity that serves to distinguish photography and its qualities from other media. The continuous dialogue between fiction and reality in photography is the subject of Nina Pohl's work. Monumental scenes from nature are presented in oversized vertical formats: "These are images that do not operate as pictures based on their motifs but reveal something about the effect the image has and its inherent reality. The provocation of these images lies in ruthlessly taking advantage of photography's power to freeze brief moments in a lasting frame, while simultaneously questioning the inner logic of prevalent conventions of image composition, which traditionally define the representation of such moments." The earliest work in the exhibition shows a spectacular and powerful landscape; a great waterfall with a hand-full of tiny figures at the very outskirts of the scene. Condensation rises from the foaming mass of water to create a thick fog. The scene and the way in which it is photographed has a distinct painterly feel, which brings together the two media - photography and painting – an approach already in evidence in her earlier work. In 'Untitled (Wave),' a detail of a Gustave Courbet painting is photographed in such a way that the surface resin reflects the light-source. What seems amateurish at first glance is transformed in this enlarged format into an aesthetic reflection which forms a vital component of the composition as a whole. The reflection of the flash erases the original citation, illuminates the painted ocean and emphasizes the fragmented surface. The reflective surface lets Courbet's ocean take on a synthetic intensity, but does not allow it to completely dissolve: "The view caught in reflection is an expression of its own twofold desire: to reach the image through the photograph and at the same time turn the photograph itself into an image." The above mentioned works form part of a group in which details of naturalistic landscape paintings are appropriated by Pohl's camera. Whilst still retaining the connotations of a painting, the medium of photography embraces the canvas and turns it into something new. In two recent compositions, Nina Pohl extends the sense of construction and sculpture in her work. In 'DK' she presents an outsider's fantasy world where an elaborate assembly of tree huts and boards covered in grafitti reach up to the sky. The synthesis of painting and photography is at the core of Pohl's practice and this, coupled with the utopian scenes she depicts, serve to question our understanding of the concept of reality within the photographic image. Vorwoert, Jan: "dass es geschieht. Über die Arbeiten von Nina Pohl", in: Nina Pohl, Kunstverein Oldenburg, 2007, Snoek Verlag


Die größte Anziehungskraft des unbewegten Bildes, der Fotografie, besteht in der Fähigkeit, einen einzigen Moment zu verewigen. Das Objektiv der Kamera ist hier ständig in der Rezeption anwesend. Nicht die Illusion, sondern das Gefühl von Tiefe und Authentizität zeichnen die Fotografie aus. Der Diskurs über den Gehalt von Fiktion und Realität in der Fotografie ist das Sujet der Arbeiten von Nina Pohl. Monumentales Naturschauspiel wird in großformatigen Hochformaten inszeniert und als solche sichtbar gemacht ohne den Fotografien den Zauber der Illusion zu nehmen: "Es sind Bilder, die nicht von der Abbildung der Wirklichkeit, sondern von der Wirkung und Wirklichkeit des Bildes als Bild handeln. Die Provokation der Arbeiten liegt darin, die Macht der Fotografie, Momente der Ewigkeit darstellen zu können, geradezu schamlos auszuspielen, dabei zugleich die innere Logik gängiger Bildkonventionen in Frage zu stellen, die traditionell die Darstellung solcher Momente bestimmt." Die früheste Arbeit der Ausstellung zeigt einen Wasserfall ("o.T. (Wasser fallend)"). Die zerstäubende Gischt erzeugt einen gewaltigen Nebel über den schäumenden Wassermassen, am Rande dieses Spektakels der Naturgewalten bevölkert eine handvoll winziger Figuren die Szene. Bereits in dieser Arbeit erscheint die Fotografie wie gemalt. Die Annäherung zwischen Fotografie und Malerei über die Textur der Arbeit verfolgt Pohl weiterhin, wie etwa anhand der Arbeit "o.T. (Welle)" ersichtlich wird. Pohl fotografiert einen vertikalen Ausschnitt eines Gemäldes von Gustave Courbet so, dass die Lichtquelle vom Ölfirnis reflektiert wird. Was erst amateurhaft wirkt, wird in der schieren Präsenz der Vergrößerung und zur ästhetischen Reflektion, zum vollwertigen Bestandteil der Komposition. Das Blitzlicht löscht das Zitat, erleuchtet das gemalte Meer und hebt die Fragmentierung der Oberfläche vor. In dieser spiegelnden Oberfläche gewinnt Courbets Meer seine synthetische Sehnsuchtsintensität und kann doch nicht in ihr aufgehen: "Der in seiner Reflektion gefangene Blick ist Ausdruck eines doppelten Verlangens: im Foto zum Bild vorzudringen und gleichzeitig das Foto selbst zum Bild zu machen." Die oben genannten Werke beschreiben eine Gruppe von Arbeiten, in denen Ausschnitte naturalistischer Landschaftsmalerei mit eigenen Motiven der Künstlerin weitergeführt werden. In zwei neueren Kompositionen erweitert Nina Pohl den Konstruktionscharakter ihrer Fotografien um skulpturale Momente. In der Arbeit "DK" inszeniert Pohl den utopischen Raum eines Einzelgängers. Eine Bretterwelt, installiert bis in die obersten Verästelungen von Bäumen, dient als Maluntergrund für einen unbekannten Sprayer, der mit seinen Initialen die Gipfel zu erstürmen scheint. In der Arbeit "Ganze Tage in den Bäumen" geht die Künstlerin einen Schritt weiter und nagelt ein konstruktivistisches Muster mit verwitterten Brettern in den Wald, Wegweiser die auf nichts hinweisen, außer auf ihre Funktion für das Bild. Die Recherche nach dem Ursprung des Bildes visualisiert Pohl mittels der Synthese der Gattungen Malerei und Fotografie sowie durch das Aufzeigen utopischen Raumes, der so fantastisch anmutet, dass er zugleich wie das Hinterfragen der Realität ist. Dienstag - Freitag 10-13 Uhr und 15-18 Uhr, Samstag 11-16 Uhr Vorwoert, Jan: "dass es geschieht. Über die Arbeiten von Nina Pohl", in: Nina Pohl, Kunstverein Oldenburg, 2007, Snoek Verlag

Nina Pohl
Untitled (Wasser fallend), 2004
C-print/Diasec
257,5 x 183,5 cm
Nina Pohl
Untitled (Welle II), 2006
C-print/Diasec
263 x 184 cm