Hier können Sie die Auswahl einschränken.
Wählen Sie einfach die verschiedenen Kriterien aus.

eNews

X





balance of mind
Judith Huemer
balance of mind #5, 2004
Lambda Print
120 x 180 cm
1/3 e.a.

Judith Huemer »

balance of mind

Exhibition: 14 Jul – 12 Oct 2006

Galerie artThiess


München

089-


Die österreichische Künstlerin Judith Huemer (*1969), machte in der Vergangenheit bereits durch verschiedene spektakuläre Aktionen im öffentlichen Raum auf sich aufmerksam: so besetzte sie z.B. 2002 im Rahmen ihrer Arbeit "Da bin ich" das neu gestaltete Wiener Museumsquartier mit einer beweglichen Skulptur aus ca. 600 menschengroßen Luftballons, die einer gepflasterten Wüste neues Leben einhauchen und die Besucher zu spontanen Handlungen inspirieren sollten. Auch in der von der Künstlerin 2004 erarbeiteten lebensgroßen Fotoserie "balance of mind", auf die der Titel der Ausstellung zurückgeht, spielt Bewegung eine wichtige Rolle. In der Doppelrolle von Choreographin und Akteurin performt die Künstlerin Judith Huemer in textilen, gemusterten Ganzkörperanzügen im Studio vor der Fotokamera. Die verwendeten Textilien hat Huemer am Mexikoplatz in Wien erstanden; der Leuchtkraft und Farbintensität dieser Decken war sie erlegen! Ohne Schnittvorlage, die Decken an ihren Körper anlegend, kreiert sie die Ganzkörperkostüme, die der Künstlerin beste Bewegungsmöglichkeit bieten und sie zugleich als anonyme Körper erscheinen lassen. Jedem Overalltypus, der sich jeweils durch die Farbgebung und Musterung vom anderen unterscheidet, schreibt Huemer eine eigene Choreographie an Bewegung zu. Das Spektrum reicht von in sich kauernde bis weit ausladende, in alle Richtungen spreizende Körperformen. Die Schwerkraft bestimmt ihre Bewegungen. Um sich von diesem bestimmenden Gesetz zu lösen, arbeitet Huemer mit den Mitteln der digitalen Bildbearbeitung. Ein Neben- und Übereinander an Farbe, Form und Muster führt zu mehrdimensionalen Bildwelten: Kreationen von Universen oder doch ein Universum an Bewegungen. Die Körper sind noch als Körper dechiffrierbar. Sie werden jedoch durch die Verdichtung der Montage zu einem undurchdringlichen, mehrdimensionalen Formengefüge. "Ausgangspunkt meiner mehrteiligen Fotoserien ist das Körperliche und die menschliche Bewegung. Das Interesse Bildwelten zu kreieren, die von einer Dynamik aus Richtungswechsel und Überlagerungen, aus Detailschärfen und Stoffunschärfen bestimmt werden. Sowohl in der Bildkomposition als auch in der Positionierung der Fotos verzichte ich auf ein definiertes Oben und Unten." (Judith Huemer) In mexicoish, eine Werkgruppe die Huemer 2005 beginnt, ist die analoge Bühne die ausschließliche experimentelle Plattform. Zum ersten Mal ist nicht die Künstlerin selber Akteurin vor der Kamera. Huemer choreographiert eine Familie. Zwei Erwachsene und zwei Kinder verflechten sich in Raumauflösende Gebilde und Formen. Der performative Prozess wird vollständig im analogen Raum inszeniert und realisiert, d.h. die Bildkomposition entwickelt sich mit mehreren Personen gleichzeitig, die mit gemusterten Ganzkörperanzügen bekleidet sind. Die Verwandlung des menschlichen Körpers erfolgt durch das Kostüm, das die Raumgesetze plastisch werden lässt. "Körperbewegungen sind etwas kontinuierliches, von Schwerkraft bestimmtes und nachvollziehbares; sie verlaufen meist in Bahnen von Codierungen. Mein Interesse ist es eine Dynamik zu kreieren, die durch Richtungswechsel und Überlagerungen von Bewegung und Raum gekennzeichnet ist, und gängige Raum Körper Konstellationen aufhebt." (Judith Huemer) Steht in der Werkgruppe balance of mind das Universum an Bewegung und Form im Mittelpunkt Huemers Interesse, so kommt in mexicoish das individuelle Formengeflecht verstärkt zum Ausdruck.

balance of mind
Judith Huemer
balance of mind #1, 2004
Lambda Print
120 x 180 cm
1/3 e.a.
balance of mind
Judith Huemer
mexicoish #1, 2006
C-Print
180 x 120 cm
2/3
balance of mind
Raumansicht: Judith Huemer
links: mexicoish #5, 2006
C-Print 120 x 120 cm 2/3
rechts: mexicoish #3, 2006
C-Print 180 x 120 cm 2/3