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Tschernobyl
© Paul Fusco/Magnum Photos, Kinderkrebsklinik in Minsk, 1997

Tschernobyl

Eine Katastrophe und ihre Auswirkungen

Paul Fusco » Andreas Gefeller » Anatol Kliashchuk » Igor Kostin » Rüdiger Lubricht » Gerd Ludwig »

Exhibition: 24 Mar – 21 May 2006

Willy-Brandt-Haus

Stresemannstr. 28
10963 Berlin

Freundeskreis Willy-Brandt-Haus

Stresemannstr. 28
10963 Berlin

+49 (0)30-25993787


www.fkwbh.de

Tue-Sun 12-18

Tschernobyl
© Igor Kostin/Corbis,
Luftaufnahme des Kraftwerks Tschernobyl am 26. April 1986, 14 Stunden nach dem Reaktorunfall. Dies ist das erste und einzige Foto, das vom Unglückstag in Tschernobyl existiert.

Tschernobyl Eine Katastrophe und ihre Auswirkungen Eröffnung am Freitag, dem 24. März 2006, um 19.30 Uhr: Grußworte Prof. Dr. Heyo Eckel, Vorsitzender des Kuratoriums der niedersächsischen Landesstiftung "Kinder von Tschernobyl" Dr. Lutz Mez, Geschäftsführer der Forschungsstelle für Umweltpolitik der Freien Universität Berlin Die Fotografen Paul Fusco, Andreas Gefeller und Rüdiger Lubricht werden anwesend sein. Am 26. April 1986 schoss Igor Kostin das erste und einzige Foto, das vom Tag der Reaktorkatastrophe in Tschernobyl existiert. Die radioaktive Strahlung belichtet den Film und blockiert die Kamera. Eine gewaltige Explosion hatte das 3000 Tonnen schwere Dach und radioaktiven Kernbrennstoff in die Luft geschleudert. Der Reaktorkern schmilzt. Unsichtbar breitet sich die Gefahr über die Region aus – sieben Millionen Menschen sind den Strahlen ausgesetzt. Im September 2005 steht in einer gemeinsamen Presseaussendung der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEA), der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der Vereinten Nationen (UN) u.a.: "Ein bescheidener, aber ständiger Anstieg von berichteten angeborenen Missbildungen in kontaminierten und nicht kontaminierten Gebieten Weißrusslands scheint auf eine bessere Erfassung und nicht auf Strahlung zurückzugehen." Dr. Natascha Jegorawa, Weißrussland, behandelt seit 1986 Strahlenopfer: "Es ist hoffnungslos. Oft können wir nichts tun, um zu helfen. Unsere Kinder sind heutzutage nicht gesund. Sie haben alle geschwächte Immunsysteme und genetische Schäden ... mein Land stirbt." Verharmlosung und Desinformationspolitik begleiten "Tschernobyl" seit dem ersten Tag, die sechs internationalen Fotografen zeigen uns Momente aus der Wirklichkeit vor Ort. Paul Fusco (geb. 1930, USA) thematisiert die gesundheitlichen Auswirkungen der atomaren Katastrophe bei der Bevölkerung, insb. die genetischen Schäden und Fehlbildungen bei Kindern. Andreas Gefeller (geb. 1970, Deutschland) zeigt Menschen und Landschaften in der näheren Umgebung von Tschernobyl 10 Jahre nach der Reaktorkatastrophe. Anatol Kliashchuk (geb. 1957, Belarus) verfolgt seit Beginn der Reaktorkatastrophe das Schicksal von Familien und Kindern, die mit Krankheit, Leid und Tod konfrontiert sind. Igor Kostin (geb. 1936, Ukraine) steigt als einer der ersten Fotoreporter am 26. April 1986 in einen Hubschrauber und fotografiert von oben in den zerstörten Reaktor und er begleitet die Liquidatoren bei ihrer lebensgefährlichen Arbeit. Rüdiger Lubricht (geb.1947, Deutschland) dokumentiert die medizinische Situation, die verstrahlten Lebensräume und die Sperr- und Todeszone im 21. Jahrhundert. Gerd Ludwig (geb. 1947, USA) fotografiert in den 90er Jahren in und um Tschernobyl für National Geographic. zu Bild 2 © Igor Kostin/Corbis, Luftaufnahme des Kraftwerks Tschernobyl am 26. April 1986, 14 Stunden nach dem Reaktorunfall. Dies ist das erste und einzige Foto, das vom Unglückstag in Tschernobyl existiert. Die Grobkörnigkeit ist auf die extrem hohe Strahlung zurückzuführen. Alle anderen Aufnahmen von Igor Kostin sind vollständig schwarz. Igor Kostin "Es war ein magisches Bild: Das Feuer da unten und alles still wie auf dem Friedhof wegen der Ohrstöpsel für den Hubschrauberlärm. Ich nahm meine Kamera. Ich habe nicht gewusst, was ich tat. Ich öffnete die Hubschraubertür und fotografierte. Wir waren etwa 50 Meter über dem Reaktor. Ich nahm 20, 30 Bilder mit dem automatischen Auslöser auf. Dann versagte die Kamera. Ich nahm eine andere. Auch sie blieb nach fünf, sechs Bildern stehen. Eine Kamera nach der anderen ging kaputt."

Tschernobyl
© Andreas Gefeller, Familie in der Nähe von Tschernobyl, 1996
Tschernobyl
© Rüdiger Lubricht, Klassenraum in Pripjat, 2003