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gute aussichten deluxe
Nicolai Rapp: Chicks, Rags, Hopes © Nicolai Rapp

gute aussichten deluxe

junge deutsche Fotografie nach der Düsseldorfer Schule

Nadja Bournonville » Georg Brückmann » Claudia Christoffel » Monika Czosnowska » Felix Dobbert » Sonja Kälberer » Katrin Kamrau » Alwin Lay » Kolja Linowitzki » Tamara Lorenz » Marian Luft » Sara-Lena Maierhofer » Thomas Neumann » Nicolai Rapp » Jewgeni Roppel » Rebecca Sampson » Helena Schätzle » Luise Schröder » Stefanie Schroeder » Sarah Strassmann » Stephan Tillmans » Markus Uhr » Anna Simone Wallinger » Christina Werner » Maja Wirkus »

Exhibition: 26 Jan – 21 May 2018

Thu 25 Jan 19:00

Haus der Photographie / Deichtorhallen

Deichtorstr. 1-2
20095 Hamburg
Tue-Sun 11-18

Halle für aktuelle Kunst / Deichtorhallen

Deichtorstr. 1-2
20095 Hamburg

+49 (0)40-321030


www.deichtorhallen.de

Tue-Sun 11-18

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Anna Simone Wallinger: Sodade © Anna Simone Wallinger

"gute aussichten deluxe – junge deutsche Fotografie nach der Düsseldorfer Schule"

Ausstellung: 26. Januar bis 21. MAai 2018
Eröffnung: Donnerstag, 25. Januar, 19 Uhr anschließend die „Lange Nacht der Fotografie"

Die Ausstellung "gute aussichten deluxe – junge deutsche Fotografie nach der Düsseldorfer Schule" resultiert aus der 14jährigen Arbeit für das Nachwuchsförderungs-Projekt gute aussichten – junge deutsche fotografie, das seit 2004 für seine inzwischen 122 Preisträger weltweit über 150 Ausstellungen organisiert hat.

"gute aussichten deluxe" in Hamburg präsentiert 25 neue, herausragende Positionen aus dem Kreis der gute aussichten Preisträger der Jahre 2004 bis 2015, deren künstlerisches Schaffen sich in dieser Zeit kontinuierlich weiterentwickelt hat.

Die Ausstellung spiegelt den Fortbestand und Wandel des Mediums Fotografie in all seinen Facetten und bietet einen einzigartigen Überblick über eine Generation von jungen Fotografen, die das Primat der Düsseldorfer Schule hinter sich gelassen hat und sich visuell klar in der Gegenwart verortet.

So hat sich die zeitgenössische Fotografie vom reinen Abbild längst verabschiedet. Die durch die Düsseldorfer Schule postulierte Objektivität des Bildes ist – trotz oder gerade wegen der anhaltenden Bilderflut auf allen medialen Kanälen – dahin. Gesucht und untersucht wird von den jungen Talenten, welche Rolle die Fotografie im medialen Kanon der Bilder spielt und welche neuen Ausdrucks- und Erscheinungsformen man ihr entlocken kann. Ausgehend von den Rändern der etablierten Fotografie erweitert sich so das zeitgenössische Bild in aktuelle mediale Ausdrucksformen. Die jungen Lichtbildner nutzen dafür alle Mittel der digitalen und analogen Bilderzeugung und -umsetzung, bedienen sich unterschiedlicher medialer Strategien ebenso selbstverständlich, wie sie mit Bewegtbildern, Sound und der Malerei hantieren oder sich mit ihren Werken installativ in den Raum bewegen.

Die Positionen, die gute aussichten deluxe vorstellt, sprengen vielfach die Grenzen, die dem Medium Fotografie auferlegt scheinen. So entwickelt zum Beispiel der Berliner Fotokünstler Kolja Linowitzki für seine Serie "Digits of Light" kurzerhand sein eigenes Produktionsmittel, eine komplett selbst gebaute Apparatur zur Erzeugung von Bildern, die digitales Licht und analoge Belichtung zusammenführt. Jedes Bild ein Unikat, mit fast graphisch-malerischer Anmutung!

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Felix Dobbert: Some Flowers © Felix Dobbert

Bildgewordene Philosophie ließe sich Georg Brückmanns Serie "Kundmanngasse 19" nennen, die die permanente Selbstreferenz in der Philosophie des Denkers Ludwig Wittgenstein erkundet und visualisiert. Zu diesem Zweck hat Brückmann Räume eines von Wittgenstein mitgebauten Palais in Wien sowie Gegenstände fotografiert, über- oder bemalt, im kleineren Massstab zusammengebaut, mit Fotografien kombiniert und dann wieder alles neu ins Bild gesetzt. Dieses selbstreferenzielle Vorgehen zur Erzeugung eines einzelnen "Interieurs" belegt und hinterfragt gleichzeitig die Konstruktion von Bildern, von Wahrnehmungen und Wahrheiten.

Was mit ganz alltäglichen Gegenständen, wie einer Krawatte, einer Orange oder einem Schwimmflügel geschieht, wenn sie, ihrer ursprünglichen Funktion enthoben, in einen anderen Kontext gesetzt werden, demonstriert Claudia Christoffel in ihrer Serie "FUN-GHB-EAT": Wozu kann ein Schwimmflügel beim Sex dienen (FUN)? Kann eine Krawatte bei einer Vergewaltigung missbraucht werden (GHB?) Ist eine Karotte einfach nur ein Gemüse (EAT)? Um die Funktionalität und den Stellenwert des Mediums Fotografie im digitalen Zeitalter geht es Sarah Strassmann in ihrem Forschungsprojekt "Expanded Pictures". Erzeugung, Bearbeitung und Distribution von Bildern sind dank Handykamera, Internet und Social Media so selbstverständlich wie allgegenwärtig geworden. Ein bevorzugtes Sujet ist dabei das Selfie: DAS zeitgenössische Medium der Selbstinszenierung, dessen Bild zwar individuell erscheint, aber einem Archetypus entspricht. Es geht somit viel weniger um das Foto als Abbild des Selbst, als um den Vorgang des Fotografierens an sich, der, frei nach René Descartes "cogito ergo sum", besagt: ICH bin (da). Fotografieren im digitalen Zeitalter wird damit allem voran zu einer (sozialen) Handlung, die zur Bespielung der digitalen Kanäle wie Facebook, Instagram oder Snapchat dient.

Der Themenreigen der teilnehmenden jungen Talente umgreift zudem die Auseinandersetzung mit Architektur, Erinnerung und Erinnerungskonstruktion, klassische Sujets wie Portraits oder Stillleben, untersucht die visuellen Inszenierungstechniken rechter Parteien in Europa oder definiert die klassische Reportage-Fotografie neu. Dabei setzen die Fotografen in einer Zeit, die allgegenwärtig von Fake-News betwittert wird, immer wieder konzentrierte Akzente mit Bildern von überraschender Schlichtheit, Poesie und elementarer Lebensverbundenheit.

Begleitet zur Ausstellung erscheint das GUTE AUSSICHTEN DELUXE Magazin in deutscher und englischer Sprache, 180 S., ca. 300 Abb., 20 x 28 cm, streng limitierte Auflage, 10,- Euro.

ERÖFFNUNG & DIE LANGE NACHT DER FOTOGRAFIE

Am Donnerstag, 25. Januar 2018 um 19 Uhr im Haus der Photographie.

Es sprechen Josefine Raab (Gründerin »gute aussichten«) und Ingo Taubhorn (Kurator im Haus der Photographie) in Anwesenheit vieler der jungen Fotografinnen und Fotografen.

Anschliessend, von 20 – 24 Uhr findet im Haus der Photographie „Die lange Nacht der Fotografie“ statt. Ganz im Mittelpunkt stehen in dieser Nacht die jungen Talente und ihre fotografischen Werke. Wir erteilen namhaften Persönlichkeiten der Kunst-, Kultur-, Kuratoren- und Medien-Szene Carte Blanche zur Interpretation oder Vorstellung der ausgestellten Arbeiten. U.a. mit Boris Becker (Kunstler), Alain Bieber (Kunstlerischer Direktor des NRW-Forum Dusseldorf), Wibke von Bonin (Kunsthistorikerin & Kulturjournalistin), Katja Kullmann (Schriftstellerin, Journalistin und Themenchefin der TAZ), Dirk Luckow (Intendant Deichtorhallen Hamburg).

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Georg Brückmann: Kundmanngasse 19 © Georg Brückmann
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Sarah Strassmann: Ein Scatterface aus Expanded Pictures © Sarah Strassmann