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Joachim Richau »

FRAGMENT oder die Gegenwart des Zweifels

Künstlerführung:

Sun 15 Oct 14:00

Alfred Ehrhardt Stiftung

Auguststr. 75
10117 Berlin

+49 (0)30-20095333


www.aestiftung.de

Tue-Sun 11-18

Joachim Richau "FRAGMENT oder die Gegenwart des Zweifels" Künstlerführung und Gespräch mit Dr. Christiane Stahl Sonntag, 15. Oktober 2017, 14 Uhr

Unmittelbar nach dem Fall der Mauer begann der Ostberliner Fotograf Joachim Richau (*1952) seine regelmäßigen Arbeitsaufenthalte in Skandinavien. Seit den frühen 2000er Jahren beschäftigte er sich verstärkt mit der schwedischen Landschaft. Mehr als zehn Jahre lang hatte Richau in Dalarna ein Atelier im Waldhaus von Freunden, weit entfernt von bewohnter Gegend, wohin er sich jedes Jahr zu mehrmonatigen Aufenthalten zurückzog. Dort entstand neben unzähligen weiteren Bildfolgen und Einzelbildern auch der Zyklus FRAGMENT oder die Gegenwart des Zweifels, dem die Alfred Ehrhardt Stiftung nun eine eigene Ausstellung widmet.

Auf seinem Weg von einer noch dokumentarisch geprägten Fotografie der 1980er und 90er Jahre in Richtung eines abstrakteren, weniger narrativen Bildausdrucks wurde Joachim Richau unter anderem von Alfred Ehrhardt bestärkt: Seine Detailaufnahmen von Sandstrukturen im Watt oder isländischen Lavaformationen und vor allem sein auf wenige Bildelemente reduziertes malerisches und zeichnerisches Werk finden Eingang in Richaus Bilddenken. So erreichen seine extremen Nahaufnahmen eines schneebedeckten Steinbruchs einen Abstraktionsgrad, der seinen Bildern eine malerische Qualität verleiht. Fragmentarisch löst er mit seinem Blick die Schichten des Gesteins aus ihrem Umfeld und setzt den Fokus auf ihre Strukturen, so dass ihre grafische Prägnanz hervortritt. Seine intensive, unmittelbare und langjährige Auseinandersetzung mit der Struktur dieser Landschaft war zwingende Voraussetzung, um diese Bilder zu schaffen.

Im Gespräch mit Dr. Christiane Stahl, Leiterin der Alfred Ehrhardt Stiftung, wird Joachim Richau nicht nur durch die Ausstellung führen, sondern auch erzählen, inwiefern das Leben und Arbeiten in der Abgeschiedenheit ihm eine Hinwendung zu sich selbst ermöglichte. "In Schweden war ich zu Hause in der Fremde", beschreibt der Fotograf seine Erfahrung, "Ich war dort viel näher bei mir als je zuvor. Fern dem Vertrauten fühle ich mich wohl, bin ich ruhig. Und in der Ferne habe ich Distanz zum Gegenstand."