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UNGARN 56
Erich Lessing
Aufständische verbrennen Porträts des Kommunistenführers Mátyás Rákosi, Budapest
Oktober 1956
© Erich Lessing

UNGARN 56

Bilder einer Revolution

Dominique Berrety » Hannes Betzler » István Bielik » René Burri » Mario De Biasi » Miklos Déri » Anders Engman » Rolf Gillhausen » Ernst Haas » Kristóf Hölvényi » David Hurn » János Kummer » Lisa Larsen » Erich Lessing » Russ Melcher » Jean-Pierre Pedrazzini » Florian Rainer » Massimo Vitali » Lutz Weitz »

Exhibition: 20 Oct 2016 – 29 Jan 2017

Wed 19 Oct 19:00

WestLicht. Schauplatz für Fotografie

Westbahnstr. 40
1070 Wien
Tue, Wed, Fri 14-19 | Thu 14-21 | Sat, Sun 11-19

WestLicht. Schauplatz für Fotografie

Westbahnstr. 40
1070 Wien

+43 (0)1-5226636


www.westlicht.com

Tue, Wed, Fri 14-19; Thu 14-21; Sat,Sun 11-19

UNGARN 56
Erich Lessing, Nach der Besetzung der Zentrale der kommunistischen Partei verbrennen Aufständische sowjetische Fahnen, Budapest 30. Oktober 1956 © Erich Lessing

"UNGARN 56"
Bilder einer Revolution

Ausstellung: 20. Oktober bis 29. Januar 2017

Aus Anlass des 60. Jahrestags der Ungarischen Revolution zeigt das Fotomuseum WestLicht eine Ausstellung mit eindringlichen Dokumenten der dramatischen Ereignisse, die im Herbst 1956 die Weltöffentlichkeit in Atem hielten. Was am 23. Oktober als Großdemonstration von Studierenden für demokratische Reformen begonnen hatte, wuchs sich rasch zu einem bewaffneten Kampf gegen die Einparteiendiktatur der kommunistischen Regierung und die sowjetische Besatzung aus, der von breiten Bevölkerungsschichten unterstützt wurde. Für wenige Tage schien der Sieg der Reformkräfte greifbar. Mit dem Einmarsch weiterer Truppenverbände der Roten Armee am 4. November wurden die Aufstände jedoch brutal niedergeschlagen und mit dem Kabinett um János Kádár eine pro-sowjetische Regierung installiert. Mehrere tausend Tote waren auf ungarischer Seite zu beklagen, knapp 700 Soldaten der sowjetischen Armee ließen ihr Leben.

Als Kristallisationspunkt in der Ost-West-Konfrontation rückte der Aufstand Budapest über Tage in den Fokus der westlichen Medien. Zahlreiche Fotografen und Korrespondenten versorgten die Öffentlichkeit mit Nachrichten aus der ungarischen Hauptstadt, bevor die heraufziehende Sueskrise die Revolution aus den Schlagzeilen verdrängte. Die Ausstellung vereint Vintage Prints internationaler FotografInnen, die im Herbst 1956 für Magazine wie Life und Paris Match aus Budapest berichteten, darunter etwa Magnum-Mitglied David Hurn, Mario De Biasi, oder Stern-Reporter Rolf Gillhausen, die ihren jeweils eigenen Blick auf das Geschehen warfen. Ein Schwerpunkt der Ausstellung ist den Arbeiten des österreichischen Magnum-Fotografen Erich Lessing gewidmet, der wichtige Leihgaben aus seinem Archiv zur Verfügung stellt. Wie kein zweiter hat Lessing mit seinen Fotografien das Bild der ungarischen Revolution geprägt.

UNGARN 56
Rolf Gillhausen
Aufständische am József Ring Ecke Üllöi Allee, Budapest Oktober 1956 © Rolf Gillhausen

Der Aufstand und sein blutiges Ende resultierten nicht zuletzt in einem bis dahin ungekannten Flüchtlingszug Richtung Österreich. Mehr als 180.000 Menschen passierten in den Wochen nach dem 4. November die ungarischösterreichische Grenze und wurden wenigstens anfänglich von einer Welle der Solidarität empfangen. Freilich verblieb nur ein geringer Teil der Flüchtlinge im Land, die Mehrzahl zog weiter in andere Staaten Europas und in Übersee, die sich zur Aufnahme bereiterklärt hatten. Die massenhafte Flucht und die spontane Hilfsbereitschaft der Bevölkerung haben sich tief in das kollektive österreichische Gedächtnis eingeschrieben und gehören zu den identitätsstiftenden Erzählungen am Beginn der Zweiten Republik.

In Zusammenhang mit den insbesondere durch den Syrienkonflikt hervorgerufenen Fluchtbewegungen der vergangenen Monate wurde in der österreichischen Öffentlichkeit vielfach auf die Ereignisse von 1956 Bezug genommen. Den Bildern der Flucht von damals stellt die Ausstellung deshalb aktuelle Arbeiten zeitgenössischer Fotografen an die Seite, die 2015 die Flüchtenden auf ihrem Weg durch Ungarn und Österreich begleitet haben.

UNGARN 56
Erich Lessing
Ungarische Flüchtlinge in Andau, Österreich Winter 1956 © Erich Lessing
UNGARN 56
Florian Rainer
Eine junge Frau schläft inmitten ihrer Familie unter dem Flugdach in der Erstaufnahmestelle in Nickelsdorf, Herbst 2015 © Florian Rainer
UNGARN 56
Buch zur Ausstellung
Ungarn 1956 / Erich Lessing & Michael Gehler
Berührendes Porträt einer gescheiterten Revolution - Jahrhundertfotograf Erich Lessing am Höhepunkt seines Schaffens
Fotografien: Erich Lessing
Text: Michael Gehler
Tyrolia, 2015
272 Seiten 29,7 x 23,4 cm
197 Abbildungen in SW
Hardcover

Erhältlich im Bookshop: www.leicashop.com
UNGARN 56
Erich Lessing: Menschen versuchen die erste Ausgabe der Zeitung "Népszabadság" (Freiheit des Volkes) zu ergattern, Budapest 2. November 1956 © Erich Lessing
UNGARN 56
Rolf Gillhausen: Demontierter Kopf einer Stalinstatue, Budapest 1956 © Rolf Gillhausen