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Back to the Future
Sebastian Riemer: Miss (Franco), 2014, Pigment-Print, 180 x 100 cm

Sebastian Riemer »

Back to the Future

Ausstellung mit Heiko Räpple

Exhibition: 17 Sep – 21 Nov 2015

Fri 18 Sep 19:00

Podbielski Contemporary

Via Vincenzo Monti 12
20123 Milano

+39 (0)33 -82 38 17 20


www.podbielskicontemporary.com

Tue-Fri 14-19 +

Back to the Future
Heiko Räpple: Cone, 2012, Gips, Stahl, Holz, Lack 172 x 40 x 40 cm

"BACK TO THE FUTURE"
Heiko Räpple & Sebastian Riemer


Kurator: Gérard A. Goodrow

Ausstellung: 17. September bis 21. November 2015
Empfang für die Künstler: 18. September, 19 Uhr

Podbielski Contemporary freut sich, die Ausstellung "BACK TO THE FUTURE" mit Arbeiten der Düsseldorfer Künstler Heiko Räpple (Skulptur) und Sebastian Riemer (Fotografie) präsentieren zu dürfen. Im Mittelpunkt der künstlerischen Herangehensweisen beider Künstler steht eine konzeptuelle Auseinandersetzung mit der Geschichte, dem Wesensgehalt und der Rezeption ihres jeweiligen Mediums.

Sebastian Riemer (* 1982, Oberhausen) studierte von 2002–2010 an der Düsseldorfer Kunstakademie unter Thomas Ruff und Christopher Williams. Mit seiner Aneignung retuschierter Vintage-Fotografien stellt der von der Konzeptkunst stark geprägte Fotokünstler die traditionelle – und auf vielen Ebenen nach wie vor relevante – Rolle der Fotografie als Träger und Vermittler objektiver Wahrheiten in Frage. Das analoge Retuschieren alter fotografischer Dokumente für Presse-, Werbungs- oder Propagandazwecke, das aus heutiger Sicht fast primitiv erscheint, wirkt durch die Vergrößerung der Bilder auf Lebensgröße regelrecht grotesk. Das händische Retuschieren von vor allem Pressefotos wirft Fragen in Bezug auf die Authentizität und die „Ehrlichkeit“ des fotografischen Mediums auf. Indem er sich Vintage-Fotografien aneignet, stellt Riemer gleichzeitig auch die Rolle des Fotografen im Zeitalter der postmodernen digitalen Reproduktion in Frage. Mit seiner aktuellsten Serie von Polaroid-Aufnahmen von alten Daguerreotypien aus dem 19. Jahrhundert haucht Riemer zwei bahnbrechenden fotografischen Techniken, die jeweils inzwischen ausgedient haben, neues Leben ein. Indem er sie aus dem Internet herunterlädt, weist Riemer mit diesen Bildern auf die Tatsache, dass auch die Kunst des digitalen Zeitalters der reichhaltigen Tradition der analogen Fotografie viel zu verdanken hat – einer Tradition, die wiederum dem Medium der Malerei zutiefst verpflichtet ist. Das Ergebnis ist eine Verwischung und sogar Aufhebung der Grenzen zwischen der Fotografie und der Malerei, zwei vermeintlich widersprüchliche Medien, die sich offenbar gegenseitig bestimmen.

So blicken beide Künstler auf die Geschichte der Kunst und ihrer jeweiligen Medien sowie auf alteingeführte Kanons der Rezeption zurück, um Kunstwerke zu schaffen, die, auch wenn sie vielseitig auf der Vergangenheit beruhen, eindeutig der Jetztzeit entstammen und neue Perspektiven für die Zukunft der jeweiligen Medien öffnen.

Back to the Future
Sebastian Riemer: Flamenca (Teresina), 2015, Pigment Print, 165 x 119 cm

Heiko Räpple (*1981, Oberkirch) studierte von 2002–2009 an der Düsseldorfer Kunstakademie unter Didier Vermeiren. In seinen freistehenden Skulpturen und reliefartigen Wandarbeiten aus Acrystal, Beton, Gips, Stahl und Holz richtet er seine Aufmerksamkeit vor allem auf die Formgebung, die Materialität und die Oberflächenstruktur, die durch die konsequente Reduzierung auf die nicht-Farben Weiß und Schwarz umso nachvollziehbarer werden. Im Laufe der Geschichte der westlichen Kunst spielte die Wahl des Materials eine wichtige Rolle bei der Rezeption des Kunstwerks durch den Betrachter. Häufig wird Gips beispielsweise lediglich als Hilfsmaterial betrachtet, das in der Endfassung eines Kunstwerkes durch „nobleren“ und haltbarer Materialien wie Bronze oder Marmor ersetzt wird. Mit verschiedenen Werken greift Räpple auf das beinahe ausgestorbene Genre des Wandreliefs zurück, das einen ersten Höhepunkt in der klassischen Antike erreichte und durch die Bronzereliefs, die der Avantgarde-Maler Henri Matisse im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts schuf, mindestens temporär wiederbelebt wurde. Formal gesehen sind Räpples freistehende Werke eindeutig von den bildhauerischen Experimenten Constantin Brâncușis, eines der Hauptprotagonisten der modernen Skulptur, stark beeinflusst. In allen Fällen sprengen Räpples Werke die Grenzen zwischen High und Low, Innen und Außen, Skulptur und Sockel. Das Ergebnis ist ein höchst poetisches wie auch handwerklich gekonntes Oeuvre, das auf Materialität gründet – und diese auch gleichzeitig übersteigt.

Verantwortlich für die Ausstellung ist Gérard A. Goodrow, freier Kurator und Autor aus Köln.

Back to the Future
Heiko Räpple: Ballerina A. 2014, Gips, Holz, Schellack, 108 x 38 x 38 cm
Back to the Future
Sebastian Riemer: Painter (Dufy), 2013, Pigment Print, 130 x 90 cm