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THE ART OF ARRANGEMENT
Guido Mocafico
Le cabinet de l'astronome
© Guido Mocafico / Courtesy of Bernheimer Fine Art

THE ART OF ARRANGEMENT

STILL LIFE IN PHOTOGRAPHY / STILLLEBEN IN DER PHOTOGRAPHIE

Veronica Bailey » Horst P. Horst » André Kertész » Robert Mapplethorpe » Guido Mocafico » Abelardo Morell »

Exhibition: 29 Nov 2014 – 7 Feb 2015

Bernheimer Fine Art


6045 Meggen

+41 (0)41-2405050


www.bernheimer.ch

Wed-Fri 12-18, Sat 10-16

THE ART OF ARRANGEMENT
Horst P. Horst
Classical Head with Flowers, 1988
© Horst P. Horst / Courtesy of Bernheimer Fine Art

THE ART OF ARRANGEMENT – STILLLEBEN IN DER PHOTOGRAPHIE

With works of VERONICA BAILEY, HORST P. HORST, ANDRÉ KERTÉSZ, GUIDO MOCAFICO UND ABELARDO MORELL & others

Exhibition: 29 November 2014 – 7 February 2015

Zum ersten Mal tauchte der Begriff "Stillleben" im 16. Jahrhundert in den Niederlanden auf. Zu keiner Zeit war das Interesse an Stillleben größer als im folgenden 17. Jahrhundert. Es entstanden zahlreiche Stillebentypen, welche die Sinneswahrnehmung des Betrachters ansprechen und stimulieren sollten. Allerdings ging es den Stilllebenmeistern nicht nur durch eine möglichst realistische Darstellung, eine perfekte Illusion vorzutäuschen, sondern auch auch eine verschlüsselte Botschaft meist mit moralischem Inhalt durch bestimmte Symblole zu vermitteln. Etwa im Vanitasstilleben erscheint neben der optisch reizvollen Opulenz auch immer ein Hinweis auf die irdische Vergänglichkeit, dargestellt in Totenschädeln, Sanduhren, verlöschte Kerzen, welke Blumen oder zerbrochenen Gläsern.

Auch in der künstlerischen Photographie haben Stillleben seit dem späteren 19. Jahrhundert eine große Bedeutung. Der Titel der Ausstellung "The Art of Arrangement" erklärt dieses Genre, bei dem der kreative Schaffungsprozess des Motives ebenso bedeutend ist wie die schlussendliche Photographie selbst ist.

In der Gruppenausstellung präsentieren wir Klassiker der Stillleben Photographie wie André Kertész, Aberlardo Morell und Horst P. Horst sowie zeitgenössische Künstler wie Veronica Bailey und den Schweizer Guido Mocafico.

Guido Mocafico stellt in seinen Gemälden Alte Meister nach und erweckt diese in seinem Studio zum Leben. Wenn man die Vielschichtigkeit seiner Stillleben zu verstehen versucht, so erfährt man, dass gerade die klassische Bildkomposition heute wie damals eine hochmoderne Aussage in sich birgt: Unter der glatten und gefälligen Oberfläche tauchen tiefgründige Aussagen über Leben, Tod und Vergänglichkeit auf. Sie sind, wie einst bei den Altmeistergemälden - allgegenwärtig. Zudem täuschen seine Werke den Betrachter in mehrfacher Hinsicht, denn sie vermitteln die Illusion ein Gemälde zu sein, welches anstrebt die reale Welt abzubilden.

Viele von Horst P. Horsts Arbeiten, so auch seine Stillleben, offenbaren eine meisterhafte Beherrschung von Licht und Schatten und einen ausgeprägten Sinn für Geometrie und Linienführung. Beispielhaft stehen dafür die Stillleben "Classical Head with Flowers" und "Body Parts, Still Life": In beiden Aufnahmen inszeniert Horst das Arrangement antiker Artefakte im dramatischen Licht, das aus dem dunklen Hintergrund eindrucksvoll herauszutreten scheint und den Eindruck von zeitloser Schönheit evoziert.

Surreale, amorphe Gebilde – Robert Mapplethorpes Stillleben sind formal vollendete Kompositionen voller fiebrig, unruhiger, überreizter Spannung. Mapplethorpe stellte das Spiel mit sexueller Identität und Inszenierung in den Fokus seines Werkes. Wie in seinen berühmten Aktaufnahmen verweisen auch sie in versteckter Symbolik auf Themen wie Gender, Körperlichkeit und Selbstwahrnehmung.

Veronica Bailey’s Colourfields erforschen durch das Auftragen von Farbe auf Landschaftsstillleben das Thema der Neubelebung und Erneuerung (engl. "renewal"), ein Gedanke, der in Zusammenhang mit dem Gedicht "The Autumn" des englischen Dichters John Keats (1795 -18219) steht. Alle der insgesamt 16 Werke sind nach Versen aus dem Gedicht benannt. Die eigentlichen Aufnahmen entstanden im Herbst 2013 und wurden nachträglich, sechs Monate später, mit einer Aniline-Dye-Tusche/Tinte bearbeitet. Wie im Jahreszeitenverlauf soll diese Transformation der ursprünglichen Materialität einen metaphorischen Versuch darstellen die einst vergessene Flora auf ein Neues zu beleben. Doch das ist noch nicht das Ende des Verarbeitungsprozesses, denn Veronica Bailey scannt die Ergebnisse ein und hält sie als Lambda-Prints fest. Sie entzieht sie somit dem Lauf der Zeit, der eigentlich die Leuchtkraft der Aniline-Dye-Tusche sehr schnell verblassen lassen und zu einem nur kurzweiligen, flüchtigen Erlebnis machen würde.

THE ART OF ARRANGEMENT
Robert Mapplethorpe
Flowers, 1984
© Robert Mapplethorpe / Courtesy of Bernheimer Fine Art

THE ART OF ARRANGEMENT – STILLLEBEN IN DER PHOTOGRAPHIE

mit Arbeiten von VERONICA BAILEY, HORST P. HORST, ANDRÉ KERTÉSZ, GUIDO MOCAFICO UND ABELARDO MORELL u.a.

Ausstellung: 29. November 2014 bis 7. Februar 2015

Zum ersten Mal tauchte der Begriff «Stillleben» im 16. Jahrhundert in den Niederlanden auf. Zu keiner Zeit war das Interesse an Stillleben größer als im folgenden 17. Jahrhundert. Es entstanden zahlreiche Stillebentypen, welche die Sinneswahrnehmung des Betrachters ansprechen und stimulieren sollten. Allerdings ging es den Stilllebenmeistern nicht nur durch eine möglichst realistische Darstellung, eine perfekte Illusion vorzutäuschen, sondern auch auch eine verschlüsselte Botschaft meist mit moralischem Inhalt durch bestimmte Symblole zu vermitteln. Etwa im Vanitasstilleben erscheint neben der optisch reizvollen Opulenz auch immer ein Hinweis auf die irdische Vergänglichkeit, dargestellt in Totenschädeln, Sanduhren, verlöschte Kerzen, welke Blumen oder zerbrochenen Gläsern.

Auch in der künstlerischen Photographie haben Stillleben seit dem späteren 19. Jahrhundert eine große Bedeutung. Der Titel der Ausstellung "The Art of Arrangement" erklärt dieses Genre, bei dem der kreative Schaffungsprozess des Motives ebenso bedeutend ist wie die schlussendliche Photographie selbst ist.

In der Gruppenausstellung präsentieren wir Klassiker der Stillleben Photographie wie André Kertész, Aberlardo Morell und Horst P. Horst sowie zeitgenössische Künstler wie Veronica Bailey und den Schweizer Guido Mocafico.

Guido Mocafico stellt in seinen Gemälden Alte Meister nach und erweckt diese in seinem Studio zum Leben. Wenn man die Vielschichtigkeit seiner Stillleben zu verstehen versucht, so erfährt man, dass gerade die klassische Bildkomposition heute wie damals eine hochmoderne Aussage in sich birgt: Unter der glatten und gefälligen Oberfläche tauchen tiefgründige Aussagen über Leben, Tod und Vergänglichkeit auf. Sie sind, wie einst bei den Altmeistergemälden - allgegenwärtig. Zudem täuschen seine Werke den Betrachter in mehrfacher Hinsicht, denn sie vermitteln die Illusion ein Gemälde zu sein, welches anstrebt die reale Welt abzubilden.

Viele von Horst P. Horsts Arbeiten, so auch seine Stillleben, offenbaren eine meisterhafte Beherrschung von Licht und Schatten und einen ausgeprägten Sinn für Geometrie und Linienführung. Beispielhaft stehen dafür die Stillleben "Classical Head with Flowers" und "Body Parts, Still Life": In beiden Aufnahmen inszeniert Horst das Arrangement antiker Artefakte im dramatischen Licht, das aus dem dunklen Hintergrund eindrucksvoll herauszutreten scheint und den Eindruck von zeitloser Schönheit evoziert.

Surreale, amorphe Gebilde – Robert Mapplethorpes Stillleben sind formal vollendete Kompositionen voller fiebrig, unruhiger, überreizter Spannung. Mapplethorpe stellte das Spiel mit sexueller Identität und Inszenierung in den Fokus seines Werkes. Wie in seinen berühmten Aktaufnahmen verweisen auch sie in versteckter Symbolik auf Themen wie Gender, Körperlichkeit und Selbstwahrnehmung.

Veronica Bailey’s Colourfields erforschen durch das Auftragen von Farbe auf Landschaftsstillleben das Thema der Neubelebung und Erneuerung (engl. "renewal"), ein Gedanke, der in Zusammenhang mit dem Gedicht "The Autumn" des englischen Dichters John Keats (1795 -18219) steht. Alle der insgesamt 16 Werke sind nach Versen aus dem Gedicht benannt. Die eigentlichen Aufnahmen entstanden im Herbst 2013 und wurden nachträglich, sechs Monate später, mit einer Aniline-Dye-Tusche/Tinte bearbeitet. Wie im Jahreszeitenverlauf soll diese Transformation der ursprünglichen Materialität einen metaphorischen Versuch darstellen die einst vergessene Flora auf ein Neues zu beleben. Doch das ist noch nicht das Ende des Verarbeitungsprozesses, denn Veronica Bailey scannt die Ergebnisse ein und hält sie als Lambda-Prints fest. Sie entzieht sie somit dem Lauf der Zeit, der eigentlich die Leuchtkraft der Aniline-Dye-Tusche sehr schnell verblassen lassen und zu einem nur kurzweiligen, flüchtigen Erlebnis machen würde.

THE ART OF ARRANGEMENT
Veronica Bailey
Twined Flowers, 2014
© Veronica Bailey / Courtesy of Bernheimer Fine Art
THE ART OF ARRANGEMENT
André Kertész
Melancholic Tulip
© André Kertész / Courtesy of Bernheimer Fine Art